Allgemeines
Auf die Plätze, fertig, keimen!
Hobbygärtner möchten jede Saison ausgiebig nutzen. Sobald die Tage wieder länger werden, setzen sie die ersten Blumen- und Gemüsesamen in die Startlöcher, damit vorgezogene Pflanzen so früh wie möglich blühen und reifen.
Pflanzen, die bereits im zeitigen Frühjahr im Gewächshaus oder auf der Fensterbank vorgezogen werden, haben einen deutlichen Entwicklungsvorsprung. Vielen wärmeliebenden Gemüsesorten wie Tomaten, Zucchini, Gurken oder Artischocken würde ohne die Vorkultur gar nicht genügend Zeit bleiben, um Früchte mit vollem Aroma zu bilden – dafür ist die Zahl der warmen und sonnigen Tage in unserem Klima schlicht zu kurz. Es gilt also, jeden Sonnenstrahl zu nutzen!
Ob im Mini-Gewächshaus, in Anzuchtschalen unter Folie oder im Frühbeet – alle Varianten bieten jungen Pflänzchen schon ab Februar ausreichend Wärme und Feuchtigkeit zum Keimen. Eine spezielle Anzuchterde ist dafür zunächst besser als normale Blumenerde. Das Nährstoffbedürfnis der Jungpflanzen ändert sich, sobald sich nach den Keimblättern die ersten „richtigen“ Blätter und Triebe bilden. Nach dem Pikieren pflanzen Sie sie in einen größeren Topf und in normales Substrat. Achten Sie auch darauf, qualitativ hochwertiges Saatgut zu verwenden. Auf der Tüte sollte das Ablaufdatum für die Keimfähigkeit der Samen vermerkt sein.
Unter einem Folientunnel im Freiland kann man ab Februar schon robuste Gemüsesorten wie Erbsen, Spinat, Möhren, Pastinaken, Zucker- und Schwarzwurzeln, Kopf- und Schnittsalat, Feldsalat, Frühmöhren, Kohlsorten oder Kohlrabi aussäen. Von den Kräutern eignen sich Löffelkraut, Kerbel, Schnitt- und Wurzelpetersilie oder Melde für die Freilandkultur unter Glas. Einige Arten sind Kaltkeimer und sogar auf niedrige Temperaturen um bzw. unter 5°C vor der Keimung angewiesen. Dazu gehören z.B. Bärlauch, Duftveilchen, Primeln, Iris, Mohn, Phlox, Eisenhut oder das Tränende Herz. Warm dagegen mag es der Feuersalbei. Bei 22°C ausgesät zeigen sich schnell die ersten Keimlinge. Diese kultiviert man nach dem Pikieren bei 12 bis 16 °C weiter und kann dann bereits Ende April/Anfang Mai blühende Pflanzen in Töpfe und Beete setzen. Auch Pelargonien wachsen gleichmäßig zu kompakten Pflanzen heran, wenn man sie nicht über Stecklinge vermehrt, sondern sehr früh bei ca. 22°C ausät. Vorher lässt man die hartschaligen Samen am besten in lauwarmem Wasser leicht aufquellen.